Der Frühburgunder ist eine seltene und beispiellose, faszinierend aromatische rote Rebsorte, die durch natürliche Mutation aus dem Spätburgunder entstanden ist!
Das wars auch schon, viel mehr weiß man aber auch leider über diese exzellente Rebsorte nicht. Zwei Dinge gelten aber als gesichert: Es handelt sich beim Frühburgunder um eine natürliche Mutation des Spätburgunders, und er reift wenigstens 14 Tage früher als der Pinot Noir, was ihm wahrscheinlich auch zu seinem Namen verholfen haben dürfte. Unter diversen Synonymen war er schon im 18. Jahrhundert bekannt, unter seinem heutigen Namen wurde er in Deutschland erstmals 1824 erwähnt. Im Gegensatz zum Spätburgunder ist der Frühburgunder sehr anfällig für das Verrieseln. Das bedeutet, dass während der Rebblüte viele Blütenstände nicht befruchtet werden und sich somit viele kleine, sog. Jungfernbeerchen, entwickeln. Daher bringt sie bringt im Regelfall nur sehr kleine Erträge, aber mit herausragender Qualität! Ferner wächst die Laubwand im Sommer sehr buschig, so das in einer sowieso arbeitsintensiven Zeit zwei bis drei Arbeitsgänge mehr anfallen. Obendrein müssen die frühreifenden Beerchen noch gegen Wespen, Vögel, Wildschweine und sonstiges Getier geschützt werden. Dieses Gesamtpaket machte sie vor allem in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland uninteressant. Nachdem sie fast ausgestorben war, hat man gegen Ende des Jahrhunderts ihr enormes Potenzial allerdings wiedererkannt, sodass heute in Deutschland gut 260 Hektar im Ertrag stehen. Die bekanntesten Frühburgunder stehen an der Ahr, sie wird deshalb als das Zentrum dieser Sorte angesehen, an der Mosel stehen bisher nur ca. 9 Hekta
Sensorisch ist der Frühburgunder nicht mit seinem großen Bruder Spätburgunder zu vergleichen. Das Verhältnis von Schale zu Beere ist beim Frühburgunder größer als bei seinem großen Bruder dem Spätburgunder, weshalb er oft samtiger und wesentlich gehaltvoller wird. Typisch für den Frühburgunder ist ein dunkles Rubinrot und fruchtige Aromen wie Kirsche, Brombeere, und vor allem schwarze Johannisbeere. Wir bauen den Frühburgunder ausschließlich im Barriquefass aus, was dem Wein dann noch rauchige, Vanille-, Zimtaromen verleiht.
Durch sein kräftiges Bukett eignet sich der Frühburgunder als Begleiter zu Wild mit schweren Saucen oder würzigen Käsesorten.